Mittwoch, 23. April 2008

Fear and Loathing in La Paz

In La Paz gehen die Lichter aus, Nacht legt sich ueber Straßen und Berge. Paranoia, ueble vibrations. Was war passiert? Vielleicht von vorne... Ich saß in der Murrstraße und trank Bloody Marries, eine mischung aus passierten tomaten pfeffer und einem schuss vodka wegen ihrem nährwert als ich die nachricht erhielt. Es ging nach La Paz.

Hier war ich also- hier bin ich an diesem sonderbaren abend in La Paz und schlürfe ein Huari (was Teufel in der Sprache eines höchst wahrscheinlich kannibalischen Indianerstammes bedeutet). Der Doktor hat sich in sein Zimmer verkrochen, zitternd unter der einwirkung einer Krankheit. Simon ist auf einem Spieleabend mit christlichen Fanatikern. No simpathy for the devil in La Paz. Vor drei wochen regnete es noch Blätter zu den gleichmäßigen herzschlägen von White Rabbit. Heute sind die Erinnerungen getrübt.
“Ich hab schon seit wir hier sind jeden morgen Magenkrämpfe“ Dieser Satz taucht aus unerfindlichen gründen in meinem Notizbuch auf. Er muss aus der Zeit in Indien stammen. C B. Ein Name und Gesicht einer anderen Reise. Heute ist es der Doktor und der ist zu nichts zu gebrauchen in seinem Fieberwahn oder bin ich es der gerade träumt-erinnere dich an Hunter!

La Paz erscheint wie das weit geöffnete Maul einer Bestie in das die Mutigen hineinsteigen und das die wenigsten wieder verlassen. Hier töten sie die verrückten und schwachen. Also immer auf dem Sprung sein. „In einer Welt voller Verbrecher ist das letzte und einzige Verbrechen sich erwischen zu lassen.“.

Malaho



Gorillas im Nebel

Esel mit blühender Verdauung begleiten uns auf dem Weg zum Gletschersee. 5100m, der Himmel zum greifen nah und die Luft unfassbar dünn. Keuchend kommen wir zweiten Tag an, wir haben 2500 Höhenmeter und eine kalte Nacht besiegt. Nachdem am Morgen noch Aussicht auf eine weiße Nebelsuppe bestand reißen am Gletscher die Wolken auf und geben den Blick auf den weißen Riesen frei. Stock, Stein und Bach konnten uns nicht aufhalten, auch die ersten Anzeichen von Rebellion des Körpers gegen die Sauerstoffknappheit stoppen uns nicht. Am Ziel der Reise bekommt man für einen Moment noch weniger Luft und hat das Gefuehl angekommen zu sein- auf dem Dach der Welt. Viellecht ist es das Ende der Welt und wenn man über den Abhang in den Nebel geht fällt man.

Stechende Kopfschmerzen und Übelkeit treiben uns den Berg wieder herunter. Der Führer erkundigt sich interessiert nach den Symptomen, antwortet auf die schilderungen aber nur mit einem wissenden: „Aahh“ . Leider kein Geheimkraut gegen die Höhenkrankheit. Stolpernd erreichen wir Sorata, wo wir Freitag noch einen Führer und zwei Esel für die Expedition angeheuert hatten.




Mittwoch, 2. April 2008

Die Weiße


Waehrend der Mond langsam hinter einem erloschenen vulkan untergeht und flamingos in einer lagune, in der sich die ganze welt zu spiegeln scheint nach futter suchen ist es sehr schwer zu begreifen dass man wirklich in dem moment diese dinge sieht.

Am vorletzten wochenende wurde anlaesslich der osterfeiertgae ein trip in die salzwueste unternommen und der strom an unglaublichen bildern riss nicht ab. Man steht mitten im nichts und sucht mit dem arm bis zur schulter unter der salzkruste nach kristallen wahrend man spaeter die brodelnden eingeweide der erde betrachtet.

Nach einer nacht ohne schlafsack in der eisigen wueste war dann leider auch die gesundheit ein wenig derangiert. Zwar konnten wir uns die kaelte in heißen quellen zwischen gefrorenen wasserflaechen aus den knochen schwitzen, die zug und busfahrt nach einem 20 stunden tag war dann aber doch etwas viel. Also ist jetzt ein wenig ruhe und frieden in la paz bis zum naechsten hammerschlag angesagt.